Khalil Gibran


Seit frühester Kindheit habe ich eine besonders intensive Verbindung zu Tieren, und ich war nur dann richtig glücklich, wenn viele Tiere um mich herum waren.

Doch meine Reise zu mir selbst begann, als ich mein Pony Domino bekam. Domino, schwarz-braun, Welsh Cop B, unendlich gütig, geduldig, und auch stur.

Domino war schon krank als er zu mir kam, doch zu dieser Zeit war ich noch nicht in der Lage zu verstehen, warum er zu mir gekommen war und welche Aufgabe er an mir erfüllen würde.

Vom ersten Augenblick an bestand zwischen uns eine ganz besondere Verbundenheit.

Wir hatten eine wundervolle Zeit, wir tanzten, lachten und weinten auch miteinander. Domino brachte mir bei, was ich über Pferde wissen sollte. Er lehrte mich, gab auf mich acht und lenkte meinen Lebensweg. Und ich machte mich erst unbewusst, später bewusst auf die Reise zu mir selbst und meinem Ursprung.

 

Im Laufe der Jahre verschlimmerten sich seine Beschwerden, doch niemals war er missmutig oder ungeduldig, sondern er blieb immer ruhig und ausgeglichen.

Irgendwann besuchte ich ein Tierkommunikationsseminar, bei welchem ich sehr unsanft (dafür bin ich heute sehr dankbar), dazu aufgefordert wurde, darüber nachzudenken, warum Domino so krank war, und das es mit mir zusammenhängt.

Von diesem Tage an begann ein für mich intensiver, kraftraubender und schmerzhafter Aufschlüsslungsprozess, bei dem ich (Gottseidank) Nicole an meiner Seite hatte. Ich lernte jeden Tag dazu und machte verschiedene Ausbildungen im spirituellen Bereich.

 

Je besser ich verstand und je mehr ich dazu lernte, desto mehr verschlimmerte sich Dominos Zustand. Heute weiß ich, das er geplant hatte, bis zu einem bestimmten Punkt an meiner Seite zu bleiben. Den Tod meiner Mutter erlebte und durchlebte er mit mir. Er ging 4 Monate später, aber nicht, ohne mir Sam geschickt zu haben, dem er jetzt die Aufgabe übertrug, die er nicht mehr erfüllen konnte.

Ich habe seinen Sterbeprozess bewusst mit ihm durchlebt, es war mit die schmerzhafteste Erfahrung meines Lebens, aber das einzig richtige, was ich tun konnte. Und auch da lehrte er mich noch. Annehmen und Loslassen, das ist für fast jeden Menschen der wichtigste Lernprozess.

Sein Körper ist vergangen, doch seine Seele ist bei mir (schon zum zweiten Mal, wie ich später erfuhr). Demütig bin ich, angesichts dessen, was dieses wundervolle Pferd auf sich genommen hat, aus Liebe. Er fehlt mir unendlich, und doch ist er da, jedesmal wenn ich energetisch arbeite.

Auch das schmerzhafte hat er auf sich genommen, um mich vorranzutreiben.

Ich bin Domino so unendlich dankbar, für das, was ich durch ihn lernen durfte.

Ich brauche ihn nicht um Verzeihung bitte, für all die Fehler die ich an ihm gemacht habe, denn alles passiert so, wie es passieren soll. Domino wußte das. Ich weiß es jetzt auch, deswegen verzeihe ich mir selbst und nehme mich an wie ich bin.